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„Im Zwischen“ von Geld und Bewegung
Einleitung und Kontext
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Zur Frage eines Wissens, das sich durch choreographische und tänzerische Auseinandersetzungen zeigt und artikuliert, wird in den letzten Jahren verstärkt unter dem Begriff der „Künstlerischen Forschung“ nachgedacht. Als einen Teil „Künstlerischer Forschung“, in der oft Wissenschaftsdisziplinen überschreitend gearbeitet wird, verstand ich meinen Beitrag zur Konferenz „Geld als Denkform“. Ein Beitrag, der dabei nicht allein ein von mir Ausgehender war, in dem ich etwas darstellte, eurythmisierte oder tanzte. Er war vielmehr, schon von seiner Konzeption her ein Forschungsraum, der sich durch die gemeinsame Tätigkeit konstituierte und, davon ausgehend, ein gemeinschaftlich sich bildender „Forschungsraum“ wurde, da er erst durch die Anwesenden, ihre tatsächliche choreographische Tätigkeit in diesem Moment realisiert und wirklich werden konnte. Grundlegend ist, dieses „Wirkliche“ nicht als ein Statisches oder Vorhandenes zu definieren, über das man spricht, über das man tanzt, das man in einem Verweiszusammenhang darstellt oder gar präsentiert. Das „Wirkliche“ zeigte sich vielmehr als ein Dynamisches, das sich in den Momenten der Choreographien anfänglich und z. T. instabil realisierte, zum Ereignis wurde, das sinnlich wahrzunehmen war, Spuren hinterließ, zur Erfahrung einer Evidenz wurde, eines andauernden Moments. Dieser Moment - der oftmals ein Merkmal künstlerischer Erfahrung ist, in der sich Zeit weitet, nicht zu einem vergehenden, sondern zu einem andauernden Augenblick wird - war wie eine Spur, wie eine Hervorbringung von Bewegung, die sich, in der für diesen Beitrag gewählte Ästhetik, als eine Denkende verstand. Ein In-Bewegung- Denken, ein Durch-und-Mit-Bewegung-Denken. Tanz als eigenständige „Wissenskultur“ beschreibt Gabriele Brandstetter in folgenden Sätzen:
„Denn wenn Tanz als „Wissenskultur“, d. h. als Schauplatz eines anderen, eines sinnlich dynamischen Wissens auftritt und akzeptiert wird, so kann dies nicht ohne Einfluss auf unser generelles Verständnis von Wissen und Wissenschaft bleiben. Tanz würde dann die Grenzen dessen, was wir für Wissen und Wissenschaft halten, verschieben und damit unser Verständnis von Wissen selbst in Bewegung setzen: beispielsweise wenn wir – ausgehend vom Tanz, der nicht wie unbewegliche Objekte als Untersuchungsgegenstand fixierbar ist – feststellen, dass die Objekt-Unschärfe und eine temporale Struktur auch die vermeintlich sicheren Artefakte, Monumente oder Experimentalordnungen des Wissens betreffen; dass eine dynamische und kontingente Beziehung zwischen Forscher und Untersuchungsgegenstand auch in anderen Bereichen der Wissenschaft sich herstellt und im Forschungsprozess sich wandelt; auch in Disziplinen, die mit scheinbar fixierten Objekten und verlässlichen Ergebnissen operieren.“
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Anwesendes
Wie wiedergeben was an Bewegung war? Bewegung, die selbst Sinn formte und nicht allein von einem Sinn, einem Wissen ausging. Wiedergegeben kann erneut, nach der Ablaufschilderung am Anfang dieses Beitrages, eine Art von Grundriss werden, nicht aber gänzlich der, durch gemeinsam geschehene tatsächliche Ablauf in seiner ganzen Dynamik und „performativen Wissen“. Wie steht nun eine solche Vorgehensweise in Verbindung zum gewählten Thema des Symposiums: „Geld als Denkform“? Im Abstract meines Beitrages zur Konferenz „Geld als Denkform“ heißt es:
„Ein Wissen, das nicht in einem rationalen Prozess von uns getrennt ist, sondern danach fragen kann, wie sich jeder Einzelne im Geld bewegt, von Geld bewegt wird. ... Ein Wagnis, denn ich bin als Mensch mit meiner jeweiligen Körperlichkeit in diesem Bewegen, in einem Inmitten von dem, wie ich denke. Ein Inmitten, das darin nicht mehr mit Wert, Wertung zu bemessen, sondern in einem Sinn, der sich der Inhaltlichkeit einer Auseinandersetzung um Geld nicht entzieht, sondern die Konfrontation mit der Frage zulässt: >Werde ich im Geld zum Wert?<.“
An diesen wenigen Sätzen kann deutlich werden, dass mein performativer wie partizipativer Beitrag darin bestand, sichtbar zu machen, dass Geld als Denkform und als ein soziales Geschehen beschrieben bzw. erzählt werden kann, das über den dem Geld zugesprochenen Wert, der auf einem ihm zugesprochenes Vertrauen fußt, hinausreicht. Es zeigt sich eine Geste, die mit Geld verbunden ist. Die Fragen, die dabei auch nach dem Symposium „Geld als Denkform“ blieben, sind die folgende: Wie entsteht ein solche initiative Tätigkeit, aus welchem Beziehungsgeschehen geht sie hervor? Wie lassen sich diese beiden Momente wahrnehmen, gestalten und als Denk- und Wissensform aus ihrem Zusammenhang beschreiben und weitergeben?
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Bei Anfrage stelle ich Ihnen gernen den vollständigen Text zur Verfügung
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