hans wagenmann
Da-Zwischen
Impressum
Verantwortlich gemäß TMG: Hans Wagenmann, Alfter
Struktur und Inhalt der Website sind urheberrechtlich geschützt.
Die Vervielfältigung von Informationen oder Daten, insbesondere die Verwendung von Texten oder Bildmaterial bedarf der vorherigen Zustimmung.
Fotografien und Videos: Alanus-Hochschule Alfter, Veronica Martinez Belletbo, Bauhaus Dessau, Henning Hauke, Simon Mugier, Friederike Rettig, Hans Wagenmann
Webdesign: frankundfrei
Erschienen in: Spielraum für Unerwartetes. Erfahrung. Bewusstsein. Entwicklung. Methoden für die Eurythmie in der Erwachsenenbildung, Hrsg. Andrea Heidekorn und Sonja Zausch, Verlag Kunst im Dialog, Alanus-Hochschule Alfter, Alfter, 2017.
*J. Krautz, Ästhetische Bildung im Weltbezug. In: Coincidentia, Bernkastel-Kues 2014, S. 146.
**Der Begriff der Performativität wird hier nicht im Sinne einer Leistung oder einer Performance benutzt, sondern in der Begrifflichkeit, dass damit der konkrete Handlungscharakter, im Unterschied zu einem darstellenden oder repräsentativen Charakter der eurythmischen Bewegung betont wird.
Erwachsenenbildung als Prozess betrachtet. So denkt dieser Beitrag über einen Zwischenraum nach, in dem sich der Mensch die Wirklichkeit und sich der Wirklichkeit erschließen kann – in dem doppelten Sinne von Aneignung und Gestaltung. Diese Position, mit eurythmisch-performativen Mitteln im Kontext von Erwachsenenbildung im akademischen Umfeld zu forschen, lässt die Welt- wie Selbsterkenntnisprozesse im eurythmischen Bewegen sichtbar, erlebbar und erkennbar werden. Das ist der Weg, den ein solcher Ansatz auszubilden versucht. Es ist damit kein Weg, der bereits vorgegeben ist, sondern ein Weg der sich im Vollziehen seiner einzelnen Schritte bildet und damit eine Bildungssituation nicht als eine abgeschlossene betrachtet, sondern als Prozess, als einen potenziell offenen Begegnungsraum, der erst durch die bewusste Tätigkeit der daran Beteiligten wirklich wird. Wirklichkeit wird hier als etwas verstanden, das nicht gegeben ist, sondern sich stetig neu aktualisiert, herausbildet – wie eine Spur. Es ist eine Wirklichkeit, mit der konkret als Bildungsprozess umgegangen werden kann. Betrachtet man die Form einer solch anfänglich skizzierten Bildungssituation, so zeigt sich das Bild, die Begrifflichkeit eines ›trialogischen Bildungsansatzes‹.
Trialogisch heißt, um es in eine erste Erklärung zu fassen, dass der Raum zwischen dem Bewegendem und dem, was und wie er etwas bewegt, der maßgebliche Bildungsort wird. Dieser Ort ist auch mit einem ›Zwischen‹ zu fassen, dem Begriff der Begegnung, der Beziehung. Deutlich wird auch, dass der Zwischenraum zwischen dem Anleitenden und den Teilhabenden – sie sind an dieser Stelle nicht mehr allein Teilnehmende – der eigentliche Bildungsort wird. Ein solcher Zwischenraum ist nicht allein der Raum zwischen einem Anleitenden und den Teilhabenden, einer der sich durch ihre jeweilige Präsenz bildet, sondern es ist vielmehr grundlegend, diesen Raum des ›Zwischen‹, als tatsächlichen Dritten in ihre Begegnungsebene miteinzubeziehen, der auf beide Seiten, sowohl auf den Anleitenden als auch auf die Teilhabenden, Einfluss hat, diese in ihrer jeweiligen Performativität mit hervorbringt.
Im „Da-Zwischen“.
Eurythmie in der Erwachsenenbildung als Ort prozessualer Erfahrung und Erkenntnis zwischen Ich und Welt.
Der folgende Beitrag setzt sich mit künstlerisch-eurythmischer Arbeit in der Erwachsenenbildung auseinander. Er nimmt eurythmisch-choreografische Kunst in ihrer Performativität, das heißt als konkrete Handlung, als Bildungsangebot in der Arbeit mit Studentinnen bewegungsferner Studiengänge in das Blickfeld der Betrachtung. Ein Blickfeld, in dem sich in Bildungssituationen für Erwachsene die Frage stellt, wie sich Wirklichkeiten auf verschiedenen Ebenen ausbilden, wie wir auf diese und wie umgekehrt sie auf uns Einfluss haben. Der spielende, der sich seiner Verantwortung bewusste Mensch ist in der Blickweise dieses Beitrages nicht in einem Gegenüber zu dem, was er bewegt, wie er bewegt. Er wird vielmehr durch sein Wahrnehmen, Empfinden und Gestalten, sein Bewegen, ein Teil dessen, was er bewegt. Im Bezug zur Bildungsfrage eines solchen Ansatzes sei an dieser Stelle Jochen Krautz zitiert.
„Weder wird also Kultur schlicht ›vermittelt‹, noch wird Welt von subjektiven Ideen usurpiert, sondern Bildung kann sich dann als ›individuelle Reformulierung von Kultur‹ in jenem Zwischen von Ich und gemeinsamer Welt vollziehen. Erst die in diesem Sinne adäquate Wahl von Inhalten macht auch die Mitteilungsdimension von Kunst und Gestaltung relevant: Denn wo kein weltbezogener Inhalt vorliegt, da ist auch keine Kommunikation möglich oder nötig.“*
Es öffnet sich damit ein >Zwischen<. Der in dieser Weise in Bildungssituationen handelnde erwachsene Mensch ist damit Teil der ihn umgebenden, ihn mitbildenden Welt, seines sozialen Umraums, seiner Fähigkeit sich selbst im Bezug zu sich, zur Welt zu bilden, zu erkennen und damit Teil einer sozialen Gemeinschaft zu werden. Teil einer Gesellschaft zu werden, die
JavaScript is turned off.
Please enable JavaScript to view this site properly.